Karl Bethmann

Sonntags wurde nicht gefoltert

Sein Vater ist ein französischer Kolonialsoldat und seine Mutter weiße Deutsche. Der Vater verlässt Deutschland noch vor der Geburt von Karl. Seine Kindheit ist geprägt von Anfeindungen und Diskriminierungen. Karl Bethmann wird Maurer. Bei Ausbruch des Krieges wird er festgenommen und ins Konzentrationslager deportiert. Dort vertraut er sich einem französischem Insassen an, dem er erzählt, dass er in 27 Lagern und Außenkommandos hin- und hergeschoben wurde, bis er schließlich im KZ Dachau eingeliefert wird. In den verschiedenen Lagern hat er unter menschenunwürdigsten Bedingungen gelitten.

 

Karl Bethmann zeigt seinem Mitinsassen seine Oberschenkel und erzählt, dass er 1941 einem Arbeitskommando angehörte und jeden Tag, pünktlich nach dem Abendappell besuch vom SS-Führer bekam. Dieser kam gezielt zu ihm, weil er seine "Zigarette an einem Schwarzen ausdrücken" wollte. Drei Wochen lang musste Karl Bethmann diese Tortur tagtäglich über sich ergehen lassen - außer sonntags, denn da hatte der SS-Mann seinen freien Tag und besuchte seine Frau und seine drei Töchter. Was aus Karl Bethmann geworden ist, ist unbekannt.