Migrant_innen und Schwarze Menschen im Nationalsozialismus

Auf dieser Webseite wird an außergewöhnliche Lebenswege erinnert: türkisch-jüdische und arabische Menschenafrikanische Kolonialmigrant_innen und Schwarze Deutsche, die während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland lebten und arbeiteten, diskriminiert und entrechtet wurden, Widerstand leisteten oder der nationalsozialistischen Verfolgung zum Opfer fielen. 

In Berlin lebten vor dem Zweiten Weltkrieg etwa 500 türkische Juden und Jüdinnen, von denen die meisten deportiert und ermordet wurden. Europaweit belaufen sich die Zahlen auf mehr als 20.000. Ihre türkische Herkunft schützte sie dabei zunächst vor Übergriffen durch die Nazis. Auch für Schwarze Menschen konnte die jeweilige Herkunft überlebenswichtig sein. Sie stand im unmittelbaren Zusammenhang zur außenpolitischen Strategie der Nazis. Diese Strategie schützte manche anfänglich. 

Mit der Wende des Krieges und der Veränderung der Außenpolitik 1942 verschärfte sich die Verfolgung massiv. Sie verloren ihren Schutz. Sie verloren ihre Rechte, waren Willkür und kalkulierter rassistischer Diskriminierung ausgesetzt und wurden verfolgt. Schätzungen gehen von mehreren Tausend Schwarzen Menschen aus, die in den Konzentrationslagern umgekommen sind. Viele Afro-Deutsche Kinder sind in einer illegalen Geheimaktion sterilisiert worden. Wenige dieser Lebenswege gelangten überhaupt an die Öffentlichkeit. Viele Schicksale sind bis heute ungeklärt und die Lebensgeschichten von Frauen scheinen geradezu unsichtbar. Von vielen dieser Menschen existiert nicht einmal mehr ein Bild. Oft bleibt nur noch ein Name. Es sind „Vergessene Biografien“.

 


Über diese Webseite

Alle Informationen auf dieser ehrenamtlich betriebenen Webseite sind mit großem Respekt vor den jeweiligen Lebenswegen und mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert, zusammengestellt und aufbereitet worden. Die Zusammenstellungen sind keineswegs vollständig und werden laufend erweitert.

 

Die Auswahl einiger hier vorgestellter Biografien, sowie die dazugehörigen - teilweise sehr aufwendigen - Recherchearbeiten, sind zusammen mit Jugendlichen im Rahmen des preisgekrönten Jugendkulturprojekts "Vergessene Biografien" erarbeitet worden. Die daraus entstandene Ausstellung, die einige der auf dieser Webseite vorgestellten historischen Biografien und Hintergrundinformationen in sehenswerter Weise präsentiert, kann gern ausgeliehen werden. 

 

Kontakt können Sie hier aufnehmen oder schreiben Sie uns eine eMail an: info@vergessene-biografien.de