Alegra Benezra

Türkisch-deutsche Klavierlehrerin

Alegra Benezra wird am 15. September 1893 als Tochter eines Türken und einer Deutschen in Hamburg geboren. Der Vater David Benezra ist ein erfolgreicher Kaufmann und wegen seiner Wohltätigkeit hochangesehen. Für eine Zeit ist er Vorstandsmitglied der Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde. 1926 stirbt David Benezra mit nur 60 Jahren, hinterlässt Frau und Tochter jedoch wohlversorgt. Alegra wird Musiklehrerein. Sie unterrichtet Gesang, Klavier und Cello. Alegra bleibt unverheiratet, lebt mit ihrer Mutter Johanna in der gemeinsamen Wohnung. 1940 besitzen die beiden Frauen kein Vermögen mehr. Im selben Jahr wird Alegra von den Nazis aus dem Haus in der Rothenbaumchaussee 83, dem einstigen Familienbesitz der Benezras, deportiert. Sie kommt in „Schutzhaft“. Der Grund für diese „Schutzhaft“ wird aus den wenigen, erhaltenen Akten des Konzentrationslages Fuhlsbüttel nicht deutlich. Todesort- und datum von Alegra Benezra: Riga 1941. Nur ein Jahr später, am 15. Juli 1942, wird ihre Mutter in das Ghetto Theresienstadt deportiert.