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Spannende Projekte im Themenfeld

- Die folgenden Projektbeschreibungen sind den jeweils verlinkten Webseiten entnommen -

Die Türkei und Deutschland verbinden vielfältige Beziehungen, die Jahrhunderte zurückreichen. Diese Website stellt sechs Menschen vor. Anhand ihrer Lebenswege wird ein Teil dieser Geschichte lebendig. Allen ist eines gemein: Sie migrierten zwischen Deutschland und der Türkei. Filme, Dokumente und Texte zeichnen diese Biografien nach. Sie machen deutlich, dass wir alle zuerst einmal eines sind: Menschen.

 

 

»Homestory Deutschland – Schwarze Biographien in Geschichte und Gegenwart« vom ISD Bund e.V.

Sie ist ein kollektives Selbstportrait. Es greift afrikanische, afrikanisch-amerikanische und Schwarze deutsche Erinnerungstraditionen auf, in denen der mündlichen und schriftlichen Weitergabe von gelebter Erfahrung eine maßgebliche Rolle zukommt. Mit der Zusammenschau von 27 visuell aufbereiteten Biografien Schwarzer Männer und Frauen aus drei Jahrhunderten lässt sich einerseits exemplarisch erhellen, in welcher Weise sich gesellschaftliche und damit systemische Rahmenbedingungen in einzelne Lebensgeschichten einschreiben und diese formen und prägen. Andererseits wird es möglich, individuelle Verhandlungen und Entscheidungsfähigkeiten nachzuvollziehen und den ihnen innewohnenden aktiven und bewussten Gestaltungswillen hervortreten zu lassen, der die stete und oftmals mühsame Auseinandersetzung mit der weißen Mehrheitsgesellschaft eindrucksvoll bezeugt.

Die Ausstellung “Homestory Deutschland – Schwarze Biographien in Geschichte und Gegenwart”, wurde von der “Initiative Schwarze Menschen in Deutschland” (ISD Bund e.V.) sowohl initiiert, als auch organisiert und von der Bundeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Projektes “Africom” gefördert.

Mehr dazu unter: http://isdonline.de/homestory-deutschland/

 

Verwobene Geschichte*n – Geteilte Erinnerungen in Berlin von der Alice Salomon Hochschule Berlin

Das Praxisforschungsprojekt „Erinnerungsorte. Vergessene und verwobene Geschichten“ erinnert an marginalisierte Geschichte(n), die auf die jahrhundertelangen Präsenzen von People of Color in Berlin und ihre Kämpfe um Definitions- und Handlungsmacht verweisen. Sie zeugen von globalen Verflechtungsgeschichten, in deren Zuge Menschen aus verschiedenen Erdteilen nach Berlin kamen oder gebracht wurden. Das Vorhaben will dazu beitragen anhand konkreter Orte vergessene und verwobene Geschichten zu einem Teil des kollektiven Berliner Gedächtnisses zu machen und Anknüpfungspunkte bieten für globales Lernen.

Mehr dazu unter: http://www.verwobenegeschichten.de/

 


Literaturhinweise

Über die Arbeit im Projekt "Vergessene Biografien" ist im e-journal des Institute for Art Education der Zürcher Hochschule der Künste ein Artikel erschienen:

D(r)eckschicht «Integration» Überlegungen zur historisch-politischen Bildungs- und Erinnerungsarbeit mit Jugendlichen of Color in Deutschland

Judith Rahner mit Nicola Lauré al-Samarai

 

Abstract: In hegemonialen Auseinandersetzungen zu «Holocaust-Education in der Migrationsgesellschaft» wird nicht nur eine reaktionäre deutsche Erinnerungsgemeinschaft beschworen, sondern auch ein_e defizitäre_r Migrant_in konstruiert. Anhand des Jugendkulturprojekts Vergessene Biografien soll gezeigt werden, mit welchen förder-, repräsentations- und rezeptions-politischen Fallstricken umzugehen ist und in welchem Aktions- und Rezeptionsraum Jugendliche of Color agieren, wenn sie «deutsche» Geschichte öffentlich zu verhandeln versuchen. Hier gehts zum Text.

 

u.a. folgende Forschungsarbeiten sind die Grundlage für die auf dieser Webseite aufbereiteten Informationen: 

 

  • Achenbach, Marina (2004): Fasia. Geliebte Rebellin, Oberhausen: Asso.
  • Ayim, May/Oguntoye, Katharina/Schultz, Dagmar (Hg.) (1986): Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte, Berlin: Orlanda.
  • Bechhaus-Gerst, Marianne (2007): Treu bis in den Tod. Von Deutsch-Ostafrika nach Sachsenhausen – Eine Lebensgeschichte, Berlin: Ch.Links.
  • Bilé, Serge (2005): Das Schwarze Blut meiner Brüder. Vergessene Opfer des Nationalsozialismus, Berlin: claassen.
  • Campt, Tina (2005): Other Germans: Black Germans and the Politics of Race, Gender and memory in the Third Reich, Ann Arbor: University of Michigan Press.
  • Collins, Patricia Hill (1990): Black Feminist Thought. Knowledge, Consciousness, and the Politics of Empowerment, New York/London: Routledge.
  • Crenshaw, Kimberle (1991): „Mapping the Margins: Intersectionality, Identity Politics, and Violence Against Women of Color“. In: Stanford Law Review, Vol. 43, No. 6, S. 1249-1299.
  • Czerwonka, Sandra (2011): „Nicht Mangel, sondern Besonderheit. Die Spiegelung des Migrationsbegriffs auf deutschen Bühnen“. In: Schneider, Wolfgang (Hg.): Theater und Migration. Herausforderungen für Kulturpolitik und Theaterpraxis, Bielefeld: transcript, S. 77-83.
  • El-Tayeb, Fatima (2001): Schwarze Deutsche. Der Diskurs um „Rasse“ und nationale Identität 1890-1933, Frankfurt/Main: Campus.
  • Fechler, Bernd/Kössler, Gottfried/Liebertz-Gross, Till (Hg.) (2000): „Erziehung nach Auschwitz“ in der multikulturellen Gesellschaft. Pädagogische und Soziologische Annäherung. Weinheim/München: Juventa.
  • Georgi, Viola B./Rainer Ohliger (Hg.) (2009): Crossover Geschichte. Historisches Bewusstsein Jugendlicher in der Einwanderungsgesellschaft, Hamburg: edition Körber-Stiftung.
  • Georgi, Viola B. (2003): Entliehene Erinnerung. Geschichtsbilder junger Migranten in Deutschland, Hamburg: Hamburger Edition.
  • Gross, Till (Hg.) (2000): „Erziehung nach Auschwitz“ in der multikulturellen Gesellschaft. Pädagogische und Soziologische Annäherung, Weinheim/München: Verlag.
  • Guttstadt, Corry (2008): Die Türkei, die Juden und der Holocaust, Berlin/Hamburg: Assoziation A.
  • Ha, Kien Nghi (2010): „Decolonializing Germany – Zur Notwendigkeit postkolonialer Perspektivverschiebungen“. In: Festival Theaterformen (Hg.): Presence of the Colonial Past. Afrika auf Europas Bühnen, Hannover: Festival Theaterformen, S. 45-56, online unter ‹http://issuu.com/festivaltheaterformen/docs/pcp-onlinepub-deutsch› (letzter Zugriff: 11.12.2013).
  • Höpp, Gerhard/Wien, Peter/Wildangel, René (Hg.) (2004): Blind für die Geschichte? Arabische Begegnungen mit dem Nationalsozialismus, Berlin: Klaus Schwarz Verlag.
  • Lauré al-Samarai, Nicola (2005): „‚... die Dinge sehen immer ganz anders aus, als sie sind.’ Gedanken zu einem ZeitzeugInnenprojekt mit vor 1945 geborenen Afrodeutschen“. In: Frauen, Kunst, Wissenschaft, Heft 39, S. 44-51.
  • Mecheril, Paul (2003): Prekäre Verhältnisse. Über natio-ethno-kulturelle Mehrfachzugehörigkeiten, Münster: Waxmann.
  • Nejar, Marie (2007): Mach nicht so traurige Augen, weil du ein Negerlein bist. Meine Jugend im Dritten Reich, Reinbek bei Hamburg: rororo.
  • Oguntoye, Katharina (1997): Eine afro-deutsche Geschichte. Zur Lebenssituation von Afrikanern und Afro-Deutschen in Deutschland von 1884 bis 1950. Berlin: hoho.
  • Rahner, Judith (2010): Die Öffnung von Erinnerungskulturen als Bedarf und Chance der außerschulischen Bildungsarbeit. Ein pädagogisch-interdisziplinäres Jugendprojekt zu marginalisierten Biografien aus der Zeit des Nationalsozialismus, Berlin: Humboldt-Universität zu Berlin (Unveröffentlichte BA-Arbeit)
  • Reed-Anderson, Paulette (2000): Berlin und die Afrikanische Diaspora, Berlin: Ausländerbeauftragte des Senats.
  • Utlu, Deniz (2011): „Migrationshintergrund. Ein metaphernkritischer Kommentar“. In: Arndt, Susan/Ofuatey-Alazard, Nadja (Hg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache, Münster: Unrast, S. 445-448.
  • Walgenbach, Katharina (2005): „Die weiße Frau als Trägerin deutscher Kultur.“ Koloniale Diskurse über Geschlecht, „Rasse“, und Klasse im Kaiserreich, Frankfurt: campus.
  • Weheliye, Alexander (2011): „Nation“. In: Arndt, Susan/Ofuatey-Alazard, Nadja (Hg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache, Münster: Unrast, S. 450-455.