Erika N´Gando

Von Hannover nach Ravensbrück

Erikas Mutter Ida Kleinfeld und der aus dem zentralafrikanischen Kamerun stammende Ekwe N’Gando lernen sich in Hannover kennen, wo er im Zoo von Hannover als Kellner arbeitet. Sie heiraten und bekommen 4 Kinder. Erika ist eines davon. 

 

Über Erika N’Gandos Leben gibt es nur wenige und oftmals widersprüchliche Angaben. In einigen Quellen wird berichtet, dass sie später als Kindermädchen bei einer deutschen Familie arbeitet. Die Familie gehört, ohne dass sie davon weiß, der Widerstandsbewegung gegen die Nazis an. Im Alter von 35 Jahren wird Erika verhaftet: Haftgrund: „asozial, Negermischling“. Am 12. Oktober 1940 wird sie in das Konzentrationslager Ravensbrück verlegt, wo sie schwer an Tuberkulose erkrankt. Eine Mitgefangene, die französische Widerstandskämpferin Suzanne Busson, berichtet 1946 rückblickend:

 

„Ihre großen, vom Fieber glänzenden Augen blickten fragend wie die eines Kindes, das die Ungerechtigkeit der Menschen nicht fassen kann. Und naiv fragte sie, warum diese bösen Männer sie mitgenommen hätten und was sie mit ihr tun würden.“

 

Erika N´Gando stirbt wenig später im Konzentrationslager Ravensbrück an Tuberkulose.